Der Petershof wurde in den Jahren 1927 bis 1929 nach Entwürfen des Leipziger Architekten Alfred Liebig errichtet. Die Peters-hof AG rief in den 1920er Jahren zu einem Architektenwettbewerb aus, an dem sich 53 Personen beteiligten. Alfred Liebig erreichte den ersten und dritten Platz. Umgesetzt wurde der Siegerentwurf jedoch nicht, da die Stadt Leipzig den Mittelbau und eine Passage nicht genehmigen wollte. Es kam der dritte Platz zur Umsetzung. Der Bau wurde in Stahlbetonskelettbau-weise ausgebildet und besaß eine Nutzfläche von 9300 m² für die Messen. Die Fassade erhielt oberhalb des Erdgeschosses sieben Figuren, die die Künste und Berufe darstellen. Entworfen wurden sie vom Leipziger Künstler Johannes Göldel in Gann-statter Travertin. Da eine der dargestellten Personen der jüdische Bankier Hans Kroch war, ließen die Nationalsozialisten 1938 alle Figuren entfernen. Der Innenhof wurde mit Siegersdorfer Keramik im art deco gestaltet. Zur Frühjahrsmesse 1929 eröff-nete der Petershof und war offen für Spielwaren, Musikinstrumente, Fest- und Scherzartikel, Weihnachtsbaumschmuck und Kunstblumen. 1930 wurde im Untergeschoss das Kino Capital eingeweiht, das bis 2003 bestand und durch die Eröffnung des CineStar im Petersbogen und durch den Umbau 2004 bis 2005 geschlossen wurde. Es bat seinerzeit rund 2000 Sitzplätze.
1929 bis 1943 und 1946 bis 1991 fanden hier Messen statt. Bereits im Vorgängerbau Reichskanzler wurden ab 1918 Messen gehalten. Der Zweiten Weltkrieg zerstörte an der Burgstraße Ecke Sporergäßchen den Petershof, sodass nur der Kopfbau an der Petersstraße erhalten blieb. 1991 schloss das Messehaus, wurde danach saniert und die sieben Figuren 1995 wieder in die Fassade integriert. Der Leipziger Bildhauer Markus Gläser schuf aus Zementguss die Nachbildungen. 2004 bis 2005 wurde das ehemalige Messehaus umgebaut und nur die Fassade, der Lichthof und das Treppenhaus erhalten. Der Rest wurde abge-brochen und durch einen Neubau errichtet, der sich wieder bis zur Burgstraße erstreckte. Im Erdgeschoss, erstes, zweites und drittes Obergeschoss befand sich eine Einzelhandelsfläche für das Modehaus Sinn Leffers, darüber ein Stockwerk für Büros und drei Stockwerke für Wohnungen. In den Neubau wurde eine Tiefgarage integriert. Die neue Nutzfläche war nun 17.000 m². Nach einigen Jahren verließ das deutsche Modehaus den Petershof und das schwedische Modehaus Kult zog ein, doch 2015 schloss auch dieses und steht seitdem leer. Im Herbst 2018 eröffnete an der Burgstraße ein Zalando-Outlet-Store und im zweiten Obergeschoss ein Fit One-Fitnessstudio.

       

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