Der "Campus Augustusplatz" befindet sich am Augustusplatz und dem östlichen Rand der Altstadt, wo einst die Befestigungs-anlagen standen. Am 02. Dezember 1409 wurde hier die Alma mater Lipsiensis gegründet, die heutige Universität Leipzig. Sie bestand aus dem Augusteum (das Hauptgebäude) und der Universitätskirche St. Pauli. Errichtet wurde der Vorgängerbau von 1831 bis 1836 nach Entwürfen des Architekten Albert Geutebrück und die Fassade des Architekten Karl Friedrich Schinkel. Aufgrund seines Wachstums musste das Gebäude umgebaut werden, dafür zeichnete sich der Leipziger Architekt Arwed Roßbach von 1892 bis 1897 verantwortlich. Anbauten erfolgten mit drei Flügeln im Innenhof, die die Namen Johanneum, Albertinum und Paulinum erhielten. Von der klassizistischen Fassade ging es über zu einer Neorenaissance und Neugotik. Während das Augusteum im Zweiten Weltkrieg stark zerstört wurde, blieb die Universitätskirche nahezu unbeschadet. Jedoch passte diese Architektur nicht in die DDR und die Parteiführung entschied, sie abzureißen. So wurden beide Gebäude am 30. Mai 1968 gesprengt. Bis 1975 entstand ein neues Verwaltungsgebäude am Augustusplatz, das 32 Jahre Bestand hielt, dann wurde es abgerissen. Mit dem Neubau konnte man sich nie so richtig anfreunden. Nach 1990 hat sich eine Bürgerinitiative gegründet, die sich für den Wiederaufbau des Augusteums und der Universitätskirche St. Pauli einsetzt. Architekten-wettbewerbe fanden in den Jahren 1994, 2001 und 2003 statt, da man sich zunächst nicht entscheiden konnte. Letztendlich ging als Sieger der niederländische Architekt Erick van Egeraat hervor, der ein imposantes Ensemble aus Augusteum, Paulinum und Café Felsche präsentierte. Letzteres hat mit der Universität nichts zutun, gehört aber zum Bauprojekt. Im Jahr 2004 wurde mit den Bauarbeiten begonnen, wie der Mensa am Park (an der Moritzbastei). Zum 600. Universitätsgeburtstag sollte der neue Campus übergeben werden. Im Juni 2009 wurden zunächst vier von sechs Bauabschnitten übergeben. Dies beinhaltet die Mensa am Park, das Hörsaalgebäude mit Bibliothek und das Seminar- und Institutsgebäude. Wegen Bauverzögerungen konnte das Paulinum nicht rechtzeitig fertig gestellt werden, jedoch wurde hier das große Jubiläum gefeiert. 2012 folgten dann das Augusteum und die oberen Etagen des Paulinums. Die Aula war immer noch nicht fertig, weitere Bauverzögerungen und Streit mit dem Architekten, der öfters seine Pläne änderte. Jedoch fanden auf der Baustelle bereits drei Gottesdienste statt. Schließlich in der Festwoche zum 608. Universitätsgeburtstag wurde am 01. Dezember 2017 das Paulinum mit einem Festakt eingeweiht, zwei Tage später erfolgte eine Festgottesdienst. Damit ist nun mit acht Jahren Verspätung der Campusneubau komplett fertig. Das Paulinum wird neben Gottesdienste auch für Konzerte und Vorträge genutzt.

 

             

Augusteum

 

Paulinum

 

Institutsgebäude

 

             

Seminargebäude

 

Hörsaalgebäude und Bibliothek

 

Mensa am Park

 


Rundgang über den alten Campus vor dem Abriss. Zum 600. Universitätsgeburtstag und der Eröffnung des Paulinums.

Zuhause ist der Campus zwischen Augustusplatz, Moritzbastei, Universitätsstraße und Grimmaische Straße.

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