Das "Rote Kolleg", wie es seit 1646 heißt, befand sich auf dem Areal des "Neuen Kollegs" zwischen Ritterstraße und Goethestraße. In den Jahren 1891 bis 1892 wurde nach Entwürfen des Leipziger Architekten Arwed Roßbach das Rote Kolleg an der Ritterstraße neu errichtet. Unter anderem die Giebel und der rote Backstein erinnern an den Vorgängerbau. Die Universität nutzte nur noch im ersten Obergeschoss Räume für die Philosophische Fakultät. Darüber waren Wohnungen vermietet. Im Erdgeschoss befanden sich Geschäftsräume. Zuvor standen auf den Grundstücken mehrere Gebäude. Bis 1515 wurde ein Gebäude für die Artistenfakultät errichtet – 1517 bis 1520 dann ein zweiter Bau errichtet, der nun Vorderhaus genannt wurde. Damit war das Neue Kolleg geboren. Im 16. Jahrhundert gab es Instandsetzungsarbeiten wegen Schäden im Schmalkadischen Krieg (1546-1547). Nach dem Dreißigjährigen Krieg (1618-1648) ebenso und der Saal wurde umgebaut. In den 1990er Jahren wurde das rote Gebäude saniert und nutzt nun das Institut für Theaterwissenschaft und die Universitätsverwaltung.

Am 21. Juni 1646 wurde Gottfried Wilhelm Leibniz im Roten Kolleg geboren. Sein Vater, Friedrich Leibnütz, war Professor an der Universität. Leibniz war einer der bedeutendsten Philosophen Ende des 17. und Anfang des 18. Jahrhunderts und einer der wichtigsten Vordenker der Aufklärung.

Das "Rote Kolleg" befindet sich an der Ritterstraße, zwischen nördlicher Ritterstraße und Nikolaikirchhof.

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