Die "Höfe am Brühl" wurden in den Jahren 2010 bis 2012 nach Entwürfen des Architekturbüros Grüntuch Ernst errichtet und am 25. September 2012 eröffnet. Das Shoppingcenter am nördlichsten Punkt der Altstadt misst eine Verkaufsfläche von 27.500 m² auf drei Stockwerken und hat 130 Geschäfte zu bieten. Von Mode über Elektronik bis hin zu Drogerie und Lifestyle ist alles dabei. Darüber befinden sich auf zwei Etagen 820 Stellplätze und darüber wiederum 70 Wohnungen. Es handelt sich dabei um zwei Gebäude, die mit Brücken verbunden sind eine für die Kunden und zwei für Autos. Dazwischen befindet sich die wieder-hergestellte Plauensche Straße. Am westlichen Kopf fand eine Rekonstruktion der Blechbüchse, eine Aluminiumfassade aus den 1960er Jahren, statt. Die Architekten haben auf die Anmutung einer kleinteiligen Bebauung gesetzt und damit vier verschie-dene Fassaden umgesetzt. Der Name orientiert sich an die Leipziger Messehäuser und die Höfe, die sich auf diesem Areal, bis zum Zweiten Weltkrieg mit 52 Grundstücken besetzt, befanden. Im Komplex gibt es vier Höfe: Drey-Schwanen-Hof, Schön-kopfscher Hof, Plauenscher Hof und Lattermanns Hof. Die Fassaden spiegeln in künstlerischer Gestaltung und über-dimensional die vier Gasthöfe wieder. Der Drey-Schwanen-Hof steht für Multimedia und der Lattermanns Hof für Lifestyle. Um das Gebäude herum und im Inneren erinnern Ausstellungsstücke an die Vorgängerbauten. 15 Meter der historischen Kaufhausfassade des "Kaufhaus Brühl" wurden an der Richard-Wagner-Straße stehen gelassen und sollten in einer Vitrine der Öffentlichkeit gezeigt werden. Doch die historische Fassade wurde wieder hinter die moderne Fassade verbannt.

       

       

Zuvor wurde 2010 das historische "Kaufhaus Brühl" abgerissen, das 1908 und 1915 nach Entwürfen des Leipziger Architekten Emil Franz Hänsel gebaut wurde. Die Fassade wurde im Zweiten Weltkrieg teilweise zerstört und erhielt 1968 vom Leipziger Künstler Harry Müller eine Aluminiumfassade. Im Volksmunde wurde schnell Bemmbüchse bzw. zuletzt Blechbüchse erwähnt. Trotz vieler Proteste, das Kaufhaus zu erhalten, setzte man einen Abbruch durch. Die Aluminiumfassade wurde demontiert, saniert und zu einem kleinen Teil rekonstruiert und an den Neubau wieder montiert. Dem Kaufhaus schloss sich ein zehn-geschossiges Bürogebäude sowie drei zehngeschossige Wohnhäuser an, die 1966 hochgezogen wurden. Dazwischen befanden sich eingeschossige Einzelhandelsflächen. Bis 2007 waren auf dem Dach die Spruchbänder "Mein Leipzig lob ich mir!" in deut-sch, englisch und russisch zu sehen. Zur Fußball-Weltmeisterschaft 2006 umhüllte der Leipziger Künstler Michael Fischer-Art die Wohnscheiben mit Planen, die für ihn wichtige Leipziger Persönlichkeiten zeigen. Damit sollte dieser sogenannte Schandfleck nicht zusehen sein. 2007 bis 2008 erfolgte dann der Abriss. Das Bürogebäude erst 2010.

 

Am 25. September 2013 wurde der erste Geburtstag der Nummer 1 gefeiert, wie das Centermanagement damals titelte.

Die "Höfe Am Brühl" befinden sich zwischen Richard-Wagner-Platz, Brühl, Hallesches Tor und Richard-Wagner-Straße.

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