Das "Gloecks Haus" wurde in den Jahren 1909 bis 1910 nach Entwürfen des Architekten Otto Paul Burghardt mit einer Muschelkalkfassade errichtet. Bauherr war der Pelzhändler Richard Goeck. Gemeinsam mit seinem Bruder Peter Gloeck, betrieb er eine Pelzgroßhandlung mit verschiedenen Arten. Sein Schwerpunkt war das Chinchillafell, und so wurde später auch sein Geschäftshaus genannt. Richard Gloeck selbst war dann der Chinchilla-König, wie er von seinen Kunden genannt wurde. Vor-her befand sich auf einem der drei Grundstücke die Gaststätte "Zum Walfisch". An der Fassade schmücken Plastiken mit Pelz-tieren und Menschenköpfen den Pelzhandel. Im Keller des Gebäudes befand sich das Lager, im Erdgeschoss das Geschäft und im ersten Obergeschoss ein Felllager. Im Jahr 1899 schlugen sie in Leipzig 18.500 Pelze um, der größte Jahresrumsatz in der Firmengeschichte. Schon 1910 waren die Chinchillas vom Aussterben bedroht. Gloeck konnte durchsetzen, dass es ein Aus-fuhrverbot gibt. Später entdeckte er eine Familie, die drei Chinchillas gehalten hatte, und nur auf Bestreben des Pelzhändlers ein männliches Tier abgab. Dies transportierte er von Südamerika nach Leipzig. Darauf folgte ein Weibchen. Doch aus der Fortpflanzung wurde nichts. 1938 oder 1939 löste man das Unternehmen auf. Mehrere Pelzhändler zogen in das Gebäude ein. 1996 wurde das Geschäftshaus saniert. Im Erdgeschoss sind nun Einzelhandel und darüber mehrere Büroräume. Im Sommer 2015 zog die über 600-jährige Löwen-Apotheke von der Grimmaischen Straße in den Brühl um.

       

Das Geschäftshaus befindet sich in der Nikolaistraße Ecke Brühl, gegenüber von Felsensteinhaus und Zum schwarzen Hufeisen.

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