Das "Kleine Joachimsthal" ist von zwei Straßen erreichbar, der Hainstraße und Kleinen Fleischergasse. In der Hainstraße wurde Anfang des 17. Jahrhunderts ein Geschäftshaus errichtet, dessen Bauherr Hans Bauer war, der Sohn von Martin Bauer, der gegenüber, im "Großer Joachimsthal", sein Silberhandelgeschäft hatte. Selbiges wollte auch Hans Bauer. Zur Unterscheidung wurde "Kleines" und "Großer" vor Joachimsthal gesetzt. Der Name stammt aus dem Bergbauwerk Sankt Joachimsthal in Böh-men. Nach dem Silberhandel folgte hier dann der Tuchhandel. Im Hinterhaus wohnte Friedrich Schiller bei seinen Aufenthalten in Leipzig. Im Jahre 1706 erbte der Rats- und Handelsherr Johann Christoph Richter das Gebäude mit dem in der Kleinen Fleischergasse. Beide Gebäude hat er durch eine Passage verbunden. 1805 bis 1815 war der Bankier Christian Gottlob Vetter der Hauseigentümer und benannte das Gebäude in der Hainstraße "Vetters Hof". 1903 bis 1905 wurden die Fassaden umge-staltet. Die Kleine Feischergasse erhielt eine neobarocke Fassade mit Porptyruff und Giebel sowie die Hainstraße eine Sand-steinverkleidung mit Erker und Giebel. Im Zweiten Weltkrieg wurden Teile der Gebäude zerstört. 1996 bis 1997 erfolgte ein Neubau an der Hainstraße, aber ohne Verbindung zur Kleinen Fleischergasse. Das historische Gebäude konnte aber 2012 rekonstruiert und saniert werden. Hier befinden sich heute ein Restaurant und Hostel - mit Durchgang zur Hainstraße. Der Durchgang musste allerdings als zweiter Notausgang geschaffen werden. An der Hainstraße ist der Schriftzug "Vetters Hof" zu lesen, gehört aber weiterhin zum Kleinen Joachimsthal.

     

Das Geschäftshaus befindet sich an der Kleinen Fleischergasse, am Lipsia-Brunnen, und Hainstraße, gegenüber den
"Großer Joachimsthal".

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