Die "Runde Ecke" wurde in den Jahren 1911 bis 1913 nach Entwürfen der Leipziger Architekten Hugo Licht, Karl Poser und Weidenbach & Tschammer als Geschäftshaus für die Alte Leipziger Feuerversicherung errichtet. 1819 wurde die Leipziger Feuer-Versicherungs-Anstalt gegründet, die heute zum "Alte Leipziger - Hallesche"-Konzern gehört. Vorher befand sich auf dem Grundstück ein Teil der Befestigungsanlagen der Stadt Leipzig. Unweit stand zu dem die Burg urbs libzi. Im Dritten Reich soll die Geheime Staatspolizei (Gestapo) die Räume genutzt haben. Als im April 1945 die US-Amerikaner in die Stadt einmar-schierten und sie befreiten, nutzte die US-Armee bis Juli 1945 das Gebäude. Danach zog das Innenministerium der Sowjet-union (NKWD) und die Kriminalpolizei 5 (K5) ein. Ab 1950 war hier die Bezirksverwaltung Leipzig des Ministerium für Staats-sicherheit der DDR (MfS) zuhause. Bis 1989, als am 04. Dezember selben Jahres die Montagsdemonstranten die "Runde Ecke" besetzen. Mitarbeiter der Stasi versuchten, möglichst viele Akten zu zerstören. Nun befindet sich seit August 1990 die Gedenkstätte "Museum in der Runden Ecke", um über die Arbeit der DDR-Staatssicherheit zu informieren. Dabei konnten Originalräume mit Exponaten erhalten werden. Dazu gehört die Dauerausstellung "Stasi - Macht und Banalität". Daneben gibt es eine Außenstelle der Bundesbeauftragten für die Unterlagen des Staatsicherheitsdienstes der ehemaligen Deutschen Demokratischen Republik (BStU).

 

Die "Runde Ecke" befindet sich am Dittrichring und Promenadenring sowie am Matthäikirchhof, gegenüber Wünschmanns Hof.

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