Das "Selters Haus" wurde im Jahr 1908 nach Entwürfen des Leipziger Architekten Alfons Berger im Stile der Reform und des Jugendstils errichtet. Der Stahlbetonbau besitzt mit den zwei unteren Stockwerken eine türkisgrüne Fassade in Marmoroptik und die zwei oberen Stockwerke sind mit grauem Stein verkleidet. Der Dresdner Bildhauer Ernst Hottenroth entwarf die Figuren und den Schmuck. Dazu gehören Köpfe von Pelztieren sowie Pelzwaren. Für die Ausgestaltung des Hauses zeichnete sich der Dresdner Architekt Georg Heinsius von Mayenburg verantwortlich. Der Innenhof wurde blau gefliest. Groß ist die Inschrift "Selters & Weinert Rauchwaren" zu lesen. Der Rauchwarenhändler Alfred Selter wurde 1899 Teilhaber der "Rauchwarengroß-handlung M. Bromberg & Co." aus Hamburg, die 1874 in Leipzig eine Filiale eröffneten. 1917 verließ Bromberg das Unternehmen und Carl Weinert, der Schwiegersohn von Alfred Selter, wurde Teilhaber. Zwei Jahre später führten sie den Namen "Selter & Weinert". 1946 fand die Enteignung statt. Der VEB Pelzhandel nutzte nunmehr das Geschäftshaus. Ab 1990 wurden die Erben von Alfred Selter und Carl Weinert wieder Hauseigentümer. In den 1990er Jahren sanierte man das Gebäude. Der Innenhof erhielt eine Glasüberdachung und auf dem Dachstuhl wurden zwei zurückversetzte Penthousewohnungen errichtet. Im Erdgeschoss und erstem Obergeschoss befindet sich ein Outdoorgeschäft und darüber Büroräume.

 

Das "Selters Haus" befindet sich in der Nikolaistraße zwischen Nikolaikirchhof und Brühl.

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