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Ein kalter Montag war der 09. Oktober 1989, als um 18 Uhr tausende in der Nikolaikirche zum Friedensgebet gingen. Danach trafen sie sich am Augustusplatz und gingen auf die Straße um für eine neue DDR und Freiheit zudemonstrieren. An diesem Abend nahmen in Leipzig rund 70.000 Menschen teil. 20 Jahre später gedenken die Stadt Leipzig zusammen mit dem Bürgerkomitee Leipzig an dieses historisches Ereignis. Der 09. Oktober war der Ausgangspunkt des Berliner Mauerfalls. Der Höhepunkt am 09. Oktober 2009 war das Lichtfest auf dem Stadtring, wo alle Leipziger und Gäste eingeladen waren. Damals trauten sich 70.000 auf die Straße, trotz Schießbefehl. Zum Gedenken gingen rund 150.000 auf die Straße. Auch ein Festkonzert mit Kurt Masur, als einer der "Leipziger Sechs", und Bundeskanzlerin Angela Merkel fand im Gewandhaus statt, dazu kamen weitere Veranstaltungen zu diesem Ereignis. Um 10.00 Uhr wurde die Demokratieglocke auf dem Augustusplatz Ecke Goethestraße eingeweiht. Reden wurden unter anderem von Christian-Walter Steinbach, Vorsitzender der Kulturstiftung Leipzig und dem Berliner Künstler Via Lewandowsky gehalten. Um 10.30 Uhr sollte sie das erste Mal schlagen, ging daneben. Am selben Tag konnte man sich doch noch zum schlagen bringen. Zu bestimmten Zeiten gibt sie Klänge von sich.
Zwischen 10.50 Uhr und 11.00 Uhr trafen Bundeskanzlerin Angela Merkel, der damalige Bundespräsident Horst Köhler und Sachsens Ministerpräsident Stanislaw Tillich auf dem Augustusplatz vor dem Gewandhaus ein. Im Großen Saal des Gewandhauses fand der Festakt zum 20-jährigen Jubiläum statt. Rund 1000 Gäste nahmen teil, Kurt Masur dirigierte das Leipziger Gewandhausorchester. Um 12.55 Uhr war der Festakt vorbei, welcher vom MDR übertragen wurde. Gegen 16.55 Uhr trafen Horst Köhler und Stanislaw Tillich zum Friedensgebet an der Nikolaikirche ein. Umzingelt von Bürgern fand er sich am Hintereingang ein. Hunderte versammelten sich in der Kirche und auf dem Nikolaikirchhof. Doch es war einfach kein Platz mehr, alle wollten beim Friedensgebet dabei sein. Am Abend um 18 Uhr begann das Lichtfest auf dem historischen Demonstrationsweg von 1989. Bereits 16 Uhr wurde der Georgiring mit dem Willy-Brandt-Platz, Tröndlinring, Goerdelerring und Dittrichring für den Autoverkehr gesperrt. Der Straßenbahnverkehr folgte um 17.30 Uhr. Zwischen 19.00 Uhr und 19.15 Uhr hielten Burkhard Jung und Kurt Masur Reden zum Herbst 1989. Vor dem Opernhaus gestaltete man aus 20.000 Kerzen den Schriftzug "Leipzig 89". Danach setzten sich die Massen mit geschätzten 60.000 Menschen in Bewegung. Auf dem Stadtring fand man verschiedene Lichtinstallationen und Kunstobjekte vor, die an den Herbst 1989 erinnern. So wurde das Wintergartenhochhaus von oben nach unten mit verschiedenfarbigen Streifen angeleuchtet. Am Hautbahnhof stellten sich Trabanten quer und die Fassaden des Hauptbahnhofs leuchteten blau und rot. Dazu dröhnte elektronische Musik mit Originalaufnahmen von Montagsdemonstrationen ins Gehör der Bürger. Sowohl auf dem Georgiring als auch am Tröndlinring und Goerdelerring standen drei Tatrazüge. Über der Haltestelle Goerdelerring spannte eine Videoleinwand, die Filme zur friedlichen Revolution im Herbst 1989 zeigten, unter anderem mit dem Ruf "WIR SIND DAS VOLK". Auch die ehemalige STASI-Zentrale hielt ihre Tore offen. Die Zufahrtsstraßen zum Ring wurden mit Autos und Müllcontainern zugestellt. Um 23.30 Uhr war die Lichtshow dann beendet. Zum 21. Geburtstag am 09. Oktober 2010 soll mit einem zweiten, jedoch kleineren, Lichtfest erinnert werden.
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