Zur Erinnerung an die Völkerschlacht 1813 entstand ein Jahr später das erste Völkerschlachtdenkmal. Es war ein 34,29 Meter hohes Holzkreuz auf dem Dorfanger Probstheida, das jedoch nicht mehr steht. Aber es erinnern heute 123 Denkmale und Gedenkstätten, wovon 73 die Apelsteine sind, in Leipzig und Umland.

Apelsteine - An wichtigen Orten der Gefechte der Völkerschlacht wurden in den Jahren 1861 bis 1864 50 Gedenksteine auf-gestellt. Ihren Namen erhielten sie vom Leipziger Schriftsteller Theodor Apel. Er spendete mit eigenen Mitteln 44 solcher Mark-steine. Sechs weitere wurden aus privater Hand, einer Stiftung von Theodor Apel, und Vereinen errichtet. Die Steine haben eine Höhe von 1,5 Metern.

   

Apel-Gedenktafel - Am 11. Mai 2011 wurde am Neumarkt 18 eine Gedenktafel für Guido Theodor Apel eingeweiht. Um 17 Uhr enthüllten Leipzigs Kulturbürgermeister Michael Faber und Michél Kothe vom Verband Jahrfeier Völkerschlacht bei Leipzig 1813 e.V. die Bronzetafel, welche zwei Apelsteine darstellen mit der folgenden Innschrift: "Hier befand sich bis 1905 das Geburts-haus von - Guido Theodor Apel - 10.05.1811 - 26.11.1867 - Dichter und Schriftsteller - Stifter der Apelsteine - zum Gedenken an die Völkerschlacht - Stadt Leipzig 2011". Der Entwurf stammt von Gerd E. Nawroth und wurde in der Leipziger Bronzebild-gießerei Noack hergestellt. Bilder zur Einweihung der Gedenktafel.

       

Apels Haus-Gedenktafel - Die Gedenktafel befindet sich in der Königshauspassage.

   

Österreicherdenkmale - Nach Meinung des Deutschen Patriotenbundes sollte das Völkerschlachtdenkmal ein deutsches Mahnmal werden. Die Österreicher fühlten sich jedoch nicht mehr aufgehoben, sodass Österreich in Leipzig fünf sogenannte Österreicherdenkmale, die fast gleich aussehen, errichten ließ. Das Denkmal setzt sich aus einem Sockel, Obelisken und habs-burgischen Adler zusammen. Die Tafeln und Girlanden wurden aus französischen Geschützrohren hergestellt. Der Entwurf stammt vom Steinmetzbetrieb König & Meier aus Wien. Die Denkmale stehen in Holzhausen an der Seifertshainer Straße Ecke Kleinpösnaer Straße, in Kleinzschocher im heutigen Volkspark Kleinzschocher an der Antonienstraße, in Paunsdorf vor der Genezarethkirche an der Theodor-Heuss-Straße und in Lößnig am Rembrandtplatz an der Bornaischen Straße. Und ein fünftes befand sich im Rittergutspark Wachau (heute zu Markkleeberg gehörend) an der Markkleeberger Straße, das in den 1920er Jahren beschädigt und 1942 für die Rüstungsindustrie eingenommen wurde. Übrig blieb ein Gedenkstein.

     

       

     

       

Poniatowski-Denkmal - Am 19. Oktober 1813, dem letzten Tag der Völkerschlacht, versuchte der Fürst Jozef Poniatowski (Oberbefehlshaber der polnischen Truppen, später Ernennung zum Marschall von Frankreich durch Napoleon) mit Verwundun-gen den Elstermühlgraben zu überqueren. Die Brücke wurde gesprengt, um zu verhindern, dass die Franzosen in den Westen fliehen konnten. Der Fürst und sein Pferd sprangen ins Wasser und sein treuer Freund drückte ihn aus Panik zu Boden und so ertrank ein. Fischer zogen ihn wenige Tage danach aus dem Wasser. Im Jahr 1813 oder 1814 errichtete der General Rosnieczki ein Erinnerungsstein. 1834 folgte ein neuer, der im Laufe der Zeit mehrmals versetzt wurde. Als dieser 1938 restauriert wurde, erging 1939 seine Zerstörung. Ende der 1970er Jahren wurde der Originalstein von polnischen Restauratoren aufgearbeitet und in ein neues Denkmal integriert, etwa an damaliger Stelle. Das Denkmal befindet an der Elsterstraße Ecke Gottschedstraße und dem verrohrten Elstermühlgraben.

       

 

Napoleonstein - Seit 1857 erinnert an der ehemaligen Quandtschen Tabaksmühle ein Denkmal, wo Napoleon am 18. Oktober 1813 den größten Teil seiner Schlacht verbrachte. An diesem Ort hatte er seinen Befehlsstand eingerichtet, von hier aus gab er auch seinen französischen Truppen den Befehl, sich aus Leipzig zurückzuziehen. Der Gedenkstein befindet sich An der Tabaksmühle in Höhe Friedhofsweg, unweit vom Völkerschlachtdenkmal.

     

Kugeldenkmal - Am 03. Juni 1850 wurde vom "Verein zur Feier des 19. Oktober" in der Nähe des Straßenbahnhofs in der Georg-Schumann-Straße das Kugeldenkmal eingeweiht. Im Jahr 1903 erfolgte die Umstellung vor der Auferstehungskirche, da Marschall Michel Ney (Fürst von Moskau) und Marschall Auguste Frédéric Louis Viesse de Marmont (Herzog von Ragusa/Italien) sich am 16. Oktober 1813 entschieden, ihre Truppen nicht in Richtung Süden zuschicken, sondern einen Kampf mit Gebhard Leberecht von Blücher (Generalfeldmarschal von Preußen) zu begehen. Dieser hatte die Truppen hier gebündelt, damit sie nicht für Napoleon in Wachau kämpfen konnten.

       

Denkmal am Wachtberg - Der "Verein zur Feier des 19. Oktober" weihte am 15. Oktober 1854 auf dem ehemaligen Wacht-berg einen Gedenkstein ein, an dem sich am 16. Oktober 1813 die drei verbündeten Monarchen aus Preußen, Österreich und Russland getroffen haben, um den Gegenangriff von Napoleons Truppen zu den Verbündeten zu beobachten. Das Denkmal befindet sich am Kirchplatz Ecke Bauernhofstraße, vor der Kirchenruine Wachau, in Markkleeberg.

Brückensprengungsdenkmal - Napoleon plante, nachdem seine letzte französische Truppe über den Elstermühlgraben ist, diese Brücke in die Luft zu sprengen. Denn sie war die letzte Brücke, die über den Gewässern in den Westen führte, während die anderen bereits zerstört wurden. Doch die Verbündeten waren schneller und sprengten sie in die Luft. 20.000 Soldaten von Napoleon wurden auf dem falschen Ufer zurückgelassen. Andere flüchten, ertranken oder mussten sich ergeben. Am Nachmittag des 18. Oktober 1813 gab sich Napoleon geschlagen. Im Jahre 1863 wurde am Elstermühlgraben das Brückensprengungsdenkmal eingeweiht.

     

Schwarzenbergdenkmal - Im Jahr 1838 stiftete die Familie dem Oberbefehlshaber der Verbündeten, Karl Philipp Fürst zu Schwarzenberg, einen Gedenkstein. An dem Ort, wo Schwarzenberg den verbündeten Monarchen - von Preußen, Österreich und Russland - am 18. Oktober 1813 die Siegesnachricht über Napoleon und den Rückzug der französischen Truppen bekannt-gegeben haben soll. Der Gedenkstein befindet sich an der Prager Straße im Park Meusdorf.

     

Monarchenhügel - Am 19. Oktober 1847 wurde vom "Verein zur Feier des 19. Oktober" ein 161 Meter großer Obelisk in Meus-dorf (1910 zu Leipzig eingemeindet) eingeweiht. An diesem Ort sollen am 18. Oktober 1813 die drei verbündeten Monarchen aus Preußen, Österreich und Russland die Nachricht erhalten haben, dass sie sich zurückziehen können und sind zur Knie gefallen und sprachen ein gemeinsames Dankgebet. Doch die Könige und der Zar erhielten diese Nachricht von Karl Philipp Fürst zu Schwarzenberg auf gegenüberliegender Seite, wo heute das Schwarzenbergdenkmal steht. Der König von Österreich war jedoch schon unterwegs nach Rötha in sein Quartier, sodass er nicht dabei war. Der Obelisk war zunächst aus Sandstein und wurde später durch gusseiserne Platten ersetzt. Das Denkmal auf dem Monarchenhügel befindet sich an der gleichnamigen Straße Ecke Zum Denkmal.

Johannisfriedhof - Keine Beschreibung.

Erinnerungsstein für baschkirische Soldaten - Im Jahr 2003 wurde zum 190. Jahrestag auf Initiative von Einwohnern aus Baschkordostans, einer Republik der Russischen Föderation, ein Erinnerungsstein eingeweiht, um an die Oper ihre Volkes zu erinnern. Dieser befindet sich vor der Russisch-Orthodoxen Kirche an der Philipp-Rosenthal-Straße.

 

Grabmal eines russischen Soldaten - Bei Bauarbeiten in Wachau entdeckten Bauarbeiter Überreste eines vermutbaren russischen Soldaten, der am 16. Oktober 1813 bei der Schlacht um Wachau (1994 zu Markkleeberg eingemeindet) umkam.
Im Jahr 1988 wurden seine Gebeine vor der Russisch-Orthodoxen Kirche beigesetzt.

Grabmal für General Jurgenew - Die Gebeine des russischen Generals Andreas von Jurgenew wurden vom Alten Johannis-friedhof in die Gruftkapelle der Russisch-Orthodoxe Kirche verlegt. Sein Grabkreuz wurde hinter dem Gotteshaus aufgestellt.

     

     

Körnerstein - Es handelt sich um Karl Theodor Körner, ein Dichter, der im Jahr 1810 in Leipzig anfing zu studieren, aber einige Monate später wieder die Stadt verlassen musste, weil er an einem Kampf teilnahm. Ehe er sich als Hoftheaterdichter in Wien beweisen konnte, entschied er, sich dem Lützowschen Freikorps anzuschließen, um gegen Napoleon zu kämpfen. Im Juni 1813 schlossen Preußen und Russland mit Napoleon einen vorübergehenden Waffenstillstand. Der Major Ludwig Adolf Wilhelm von Lützow und seine Truppe begegneten beim Rückzug in Richtung Preußen in Kitzen eine starke Truppe von Württembergern und Franzosen, die sie angriffen. Major von Lützow und Offizier Körner konnten verletzt nach Großzschocher (1922 zu Leipzig ein-gemeindet) in einen Wald flüchten. Kameraden legten Körner an einen Baum ab, bis er von Bauern gefunden uns ins Haus des Gärtners Häusser gebracht wurde. Die Tagen vergingen und er wurde von Freunden mit einem Kahn über die Weiße Elster und den Pleißemühlgraben nach Leipzig (heutiges Kolonnadenviertel) zum Arzt Dr. Wendler gebracht. Nach seiner Verheilung verließ er wieder die Stadt. Im Jahr 1891 wurde am Wohnhaus des Dr. Wendler vom Körner-Verein ein Gedenkstein eingeweiht, der 1938 durch die Stadt Leipzig ersetzt und in einem Magazin untergebracht wurde. Durch den Zweiten Weltkrieg und Zerstörung der benachbarten katholischen Kirche St. Trinitatis, wurde dieser Stein stark in Mitleidenschaft gezogen. Im Jahr 1953 kam der Originalstein wieder an seinem Bestimmungsort. Der Körnerstein befindet sich an der Rudolphstraße Ecke Martin-Luther-Ring/
Pleißemühlgraben.

 

Fricciusdenkmal - Am 19. Oktober 1863 wurde zu Ehren von Carl Friedrich Friccius und zur Erinnerung an die Leistungen der Landwehr ein Denkmal mit Porträtmedaillon eingeweiht. Gestiftet von der Stadt Leipzig wurde das Denkmal und das Medaillon von der Stadt Berlin. Friccius trat im Jahr 1813 als Major der Landwehr ein und nahm als einzige Landwehreinheit am Sturm auf Leipzig teil. Am 19. Oktober 1813 waren sie die erste Einheit der Verbündeten, die das äußere Grimmaische Tor bezwangen. Das Fricciusdenkmal befindet sich am Täubchenweg vor dem Grassimuseum.

   

Kugeldenkmal Ostvorstadt - Im Jahr 1845 wurde vom Gutsbesitzer Curt Lampe das Kugeldenkmal eingeweiht, ein Denkmal, das für die Völkerschlacht 1813 steht. Ursprünglich gab es eine eiserne Umzäunung mit steinernen Pfosten, die Ortsnamen von wichtigen Gefechtsorten trugen. 1883 erfolgte durch die deutsche Turnerschaft eine Erneuerung. Später verfiel es und wurde beschädigt, bis 1994 eine Restaurierung stattfand. Bei Bauarbeiten wurden Gebeine von 126 Soldaten aus der Völkerschlacht gefunden. Unklar ist aber, ob es Franzosen und Verbündete waren. Das Kugeldenkmal befindet sich am Eckpunkt von Hans-Poeche-Straße, Reudnitzer Straße, Chopinstraße und Inselstraße.

   

Kirche Liebertwolkitz - X

 

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