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Die Völkerschlacht fand vom 16. bis 19. Oktober 1813 zwischen Liebertwolkwitz und Leipzig statt. Es war die Entscheidungsschlacht der Befreiungskriege, die sich zwischen 1813 und 1815 zwischen den Truppen des napoleonischen Frankreich und deren Gegner ereignete. Die verbündeten Truppen Sachsen, Preußen, Österreich, Russisches Reich und Schweden kämpften 4 Tage lang gen die Truppen des Kaisers Napoleons. An dieser Schlacht, die zur größten Feldschlacht der Weltgeschichte wurde, beteiligten sich 520.000 Soldaten, davon waren es überwiegend einfache Bürger. Rund 115.000 Menschen wurden dabei getötet oder verletzt, auf beiden Seiten befanden sich zahlreiche Deutsche. Nach den Niederlagen der französischen Truppen im August und September 1813 veranlassten Napoleon sich von Dresden zurückzuziehen und seine Truppen am 14. Oktober selben Jahres um Leipzig zu vereinigen. Ein Reitergefecht der Verbündeten bei Liebertwolkwitz löste am 14. Oktober die Schlacht für die nächsten Tage aus. Napoleon hatte mit 210.000 Soldaten, davon 14.000 Reiter und 700 Geschützte, die sich aus militärischen Verbänden verbunden, sich gewaffnet. Seine sächsischen Verbündeten wurden ihm zum Verhängnis, denn sie verrieten ihn und eröffneten das Feuer auf die Franzosen. Außerdem zweifelte er an den Kommen der Böhmischen und Schlesischen Armee, der noch nicht an eine Beteiligung Österreichs glaubte und die Schlesien im Norden vermutete. Als die Niederlage Napoleons kam, verabschiedete sich sein wichtigster Marschall Murat. Er war Napoleons Schwager und Marschall von Frankreich. 15. Oktober 1813 - Napoleon positionierte seine Truppen südlich von Leipzig, einen Großteil davon mit 110.000 Soldaten. Der Zug ging von Connewitz und Markkleeberg über Wachau und Liebertwolkwitz nach Holzhausen. General Bertrand war bei Lindenau zur Deckung der Straße (Ranstädter Steinweg, Frankfurter Straße, heute Jahnallee) nach Westen stationiert. Im Norden war Marschall Marmont (Herzog von Ragusa) und Michel Ney (Marschall von Frankreich) tätig. Zur Verfügung standen ihnen 200.000 Soldaten. Die Armee von Colloredo-Mansfeld (Österreicher General) und Bennigsen (General der russischen Armee) waren in Anmarsch. Der Kronprinz von Schweden hielt seine Armee noch zurück. Mit 130.000 Mann stand der Fürst Karl Philipp zu Schwarzenberg (Österreicher Feldmarschall) mit seiner böhmischen Armee bereit. Im Süden rückten die Zaren (höchster Herrschertitel in Bulgarien, Serbien und Russland) Alexander I. von Russland (Russischer Kurfürst von Finnland) und König Friedrich Wilhelm III. von Preußen (Kurfürst und Markgraf von Brandenburg). Aber zu Kampfhandlungen kam es an diesem Tag nicht. 16. Oktober 1813 - Die Franzosen werden von den 205.000 Verbündeten und 900 Geschützen, die in Rötha stationiert waren, unter Leitung von Schwarzenbergs angegriffen. Über Connewitz zu Napoleons Truppen vorstoßen und bei Lindenau die einzige Straße in den Westen sperren. Unter dem Kampf der Franzosen gerieten die Verbündeten in Wachau in eine schwierige Lage. Napoleon ließ in Leipzig die Siegesglocken läuten, doch die geplante Verstärkung aus dem Norden kam nicht. Sie wurde bei Möckern von der Schlesischen Armee in blutige Kämpfe verwickelt. Im Süden scheiterten die Verbündeten, trotz der sumpfigen Lage in Dölitz und Connewitz. Die Sperre der Rückzugsstraße bei Lindenau (Ranstädter Steinweg) konnte nicht gehalten werden, die Schlacht in Wachau blieb unentschieden. Den Sieg an diesem Tag hatte die Schlesische Armee in Möckern unter Leitung von Blücher. 17. Oktober 1813 - Dieser Tag verlief größtenteils ruhig, im Norden drang Blücher nach Eutritzsch und Gohlis nach Leipzig. Um 2 Uhr Nachts berieten die Verbündeten und beschlossen am nächsten Morgen um 7 Uhr anzugreifen. Napoleon hatte keinen Sieg, er konnte die Verbündeten nicht mehr hindern. Mit Ankunft von 100.000 Soldaten erwartete er nur noch die Armee Reynier von Düben. 18. Oktober 1813 - Napoleon gab um 2 Uhr morgens seine alte Stellung auf zog sich etwa eine Stunde später an Leipzig heran. Die Armee von Poniatowski (Adeliger, Fürst, General, Kriegsminister des Herzogtums Warschau, Reichsfürst im Heiligen Römischen Reich und Marschall von Frankreich) stand zwischen Connewitz und Dölitz an der Pleiße. Die neue Stellung Napoleons von Norden der Pleiße und Parthe nach Süden zu Probstheida war 4 Stunden lang mit 150.000 Soldaten besetzt. Sie waren jedoch kaum überlegen, den die Verbündeten hatten 300.000 Soldaten mit 1400 Geschützen. Napoleon ließ die Straße in den Westen weiterhin überwacht. Trotzdem war die Schlacht gegen Napoleon nicht immer von Sieg an diesem Tag. 19. Oktober 1813 - Der Morgennebel war vorbei, der französische Rückzug erkannt, die Erstürmung der Stadt Leipzig konnte beginnen. Die französische Armee zog sich vom Ranstädter Tor (Richard-Wagner-Platz) zurück und Napoleon konnte nur mit Mühe den Ranstädter Steinweg erreichen. Die russische Armee von Langeron und Sacken hatten die Hallesche Vorstadt (Zentrum-Nord) und Bülow die Grimmaische Vorstadt (Zentrum-Ost) zu erobern. Den Königsberger Landwehrbataillon mit Major Friccius gelang es, zuerst in Leipzig einzudringen. Das Peterstor (Schillerpark) von Bennigsen eingenommen. Als die Thomasiusbrücke über dem Elstermühlgraben in die Luft gesprengt wurde, brach die Koordinierung der Verteidiger zusammen. Denn die Brücke war die einzige Verbindung in den Westen nach Weißenfels. Napoleon gab einen Tag zuvor den Befehl, sobald die letzte französische Truppe über die Brücke ist, solle sie gesprengt werden, so dass der Feind nicht nachkommen könne. In der Nacht ist ein Floß mit drei Pulverfässern unter der steinernen Brücke gefahren, man band sie fest und bereitete die Zündung vor. Aber Rottmeister gab keine Befehl, als Jäger aus dem Rosental kamen, flüchteten die Franzosen. Und auf einmal wurde die Brücke gesprengt, man hatte keinen Ausweg mehr. Viele Soldaten flüchteten und fielen - hunderte ertranken aber auch im Elstermühlgraben, tief war er damals jedoch nicht- wie der polnische Marschall Poniatowski. Andere mussten sich ergeben und gerieten in Kriegsgefangenschaft. Napoleon Bonaparte konnte fliehen, bis er 1821 auf St. Helena im Südatlantik gestorben ist. Am Mittag des 19. Oktober 1813 kamen der Kaiser von Russland, der König von Preußen, der Kronprinz von Schweden und Bernadotte nach Leipzig. Sie jubelten über den Sieg gegen Napoleon. Einige Zeit konnte man den Tod tausender Soldaten und Bürger vergessen. Die Preußen zählten 16.000 und 600 Offiziere (tot oder verwundet), die Russen 21.000 und 860 Offiziere, die Österreicher 14.000 und 400 Offiziere und 300 Schweden mit einem Engländer. Bei der französischen Armee unter Leitung von Napoleon wurden 38.000 getötet, 15.000 kamen in Gefangenschaft. 300 Geschütze verloren und ließen 23.000 in den Krankenhäusern zurück. Durch die Völkerschlacht brach eine Typhus-Epidemie aus, an ihr starben zahlreiche Verwundete und Leipziger Bürger.
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Völkerschlacht 1813 |