Erstmals im Jahre 1091 wurde Beliz erwähnt, später Böhlitz. Im Januar 1839 gab es eine Fusion der Gemeinden Böhlitz und Ehrenberg zu Böhlitz-Ehrenberg, 1934 wurde dazu Gundorf und schließlich zum 01. Januar 1999 zur Stadt Leipzig eingemeindet. Der Ortsteil Böhlitz-Ehrenberg ist umgrenzt von der Domwiese in Schkeuditz, südlich der Luppe und der Burgaue im Norden, die Straße An der Luppe, Am Ritterschlössen und östlich der Ludwig-Hupfeld-Straße im Osten, nördlich der Merseburger Straße und Burghausen im Süden und der Zschampert im Osten. Die umliegenden Ortsteile sind Lützschena-Stahmeln, Leutzsch und Burghausen-Rückmarsdorf sowie die Stadt Schkeuditz.

ARCHITEKTUR
 
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AUENWALD
 
Der Leipziger Auenwald, auch Stadtwald genannt, wurde erstmals im Jahre 1367 mit dem Kauf der Burgaue erwähnt. Die Fläche des Waldes beträgt 1700 Hektar und zählt somit zu den größten Auenwälder Mitteleuropas. Mit über 600 Jahren, ist eine Eiche, gleichzeitig die dickste Eiche, im Rosental der älteste Baum im Leipziger Auenwald. Der nördliche Auenwald befindet sich zwischen Schkeuditz und Lindenau. In den letzten Jahren wurden Teile des Auenwaldes abgeholzt. Auch entlang von Flüssen wie Luppe und Nahle im Januar 2011.

 
KIRCHE GUNDORF
 
Vermutlich am Ende des 12. Jahrhunderts wurde die Dorfkirche Gundorf im Stile des Roman gebaut. Sie hat einen gleichbreiten Turm und Schiff. Das Südportal ist errichtet im spätgotischen Stile mit einer Inschrift und den Attributen des Petrus und Paulus. Der Schnitzelaltar stammt aus dem 15. Jahrhundert und ist mit einem barocken Rankenwerk verziert. In den Jahren 1901 bis 1902 wurde die Kirche umgestaltet, erhielt Emporen und den Jugendstil, der heute teilweise erhalten ist. Die alten Glocken, eine davon aus 1450, mussten im Zweiten Weltkrieg eingeschmolzen werden, die drei neuen wurden 1959 geweiht.
 
ALTE LUPPE
 
Das Flussbett der Alten Luppe befindet sich südlich der 1936 bis 1938 entstandenen Neuen Luppe, auch Luppe genannt. Beim Bau der Neuen Luppe wurde die Alte Luppe in mehrere Stücke geteilt. Sie entspringt heute am Bauerngraben in Böhlitz-Ehrenberg und fließt durch diesen Ortsteil, vorbei durch den Auenwald und am Schlobachshof, weiter an der Domholzschänke in ein Rohr und mündet in die Luppe. Im Auenwaldstück "Burgaue" ist ihr historischer Verlauf noch vorhanden, wird aber teilweise vom Bauerngraben genutzt.

 

SCHLOSS GUNDORF
 
Das Schloss Gundorf steht im ehemaligen Gundorfer Klostergut, das im Jahre 1661 in den Besitz des Leipziger Obergerichtsrates J. Fritzsche gelangte. Es wurde vermutlich im Jahre 1720 nach Plänen von J. E. Kregel gebaut. Nach und nach bekam es einen Seitenflügel, Ballsaal und einen Wintergarten. Über Nacht wurde ein nichtgenehmigter Turm angebaut. Die Parkanlagen wurden mehrfach umgestaltet und erhielten zuletzt ein englisches Aussehen nach Plänen von Peter Joseph Lenné und seinen Schülern. Er hat eine eigene Quelle mit Teich. Heute wohnen hier Familien, das Gut wird teilweise als Reiterhof genutzt.
     
KLEINGÄRTEN
 
Böhlitz-Ehrenberg hat mehrere Kleingärten. Dazu zählen An den Sprikken, Sommerfreude, Luppenaue, Vorwärts, Nach Feierabend und Am Finkenherd.

 
KIRCHE BÖHLITZ-EHRENBERG
 
In den Jahren 1926 bis 1927 entstand ein Kirchgemeindehaus im Stile des Art déco. Er hat einen großen Saal mit Figuren und Skulpturen vom Bildhauer Brunner. Eine Fassadenseite mit Giebeln und drei Arkadenbögen. In der Nähe des Hauptgebäudes steht ein Glockenturm, deren Glocken 1910 gestiftet wurden.
 
ELSTER-SAALE-KANAL
 
In den Jahren 1933 bis 1943 wurde der Elster-Saale-Kanal angelegt und sollte Leipzig mit der Weißen Elster und Leuna mit der Saale verbinden, so dass eine Erreichbarkeit nach Hamburg und zur Nordsee entsteht. Rund 11 Kilometer des Flussbetts sind geflutet, weitere 5,5 Kilometer ausgehoben, 2,2 Km fehlen. Es wurden Brücken und Schleusen gebaut, jedoch fehlt bis heute die Anbindung an die Saale im Norden und zum Lindenauer Hafen und Karl-Heine-Kanal im Süden. Bis 2020 soll der Kanal an beiden Flüssen angebunden werden.

 

WASSERTURM
 
Zwischen 1911 und 1912 wurde der Wasserturm mit einer Höhe von 54,60 Metern gebaut. Die Turmspitze war einst höher, bis es eine Beschießung am Ende des Zweiten Weltkriegs gab. Es wurde eine neue Spitze aufgesetzt, die jedoch niedriger ist. Der Wasserbehälter hat ein Volumen von 500 Kubikmeter. Oberhalb des Wasserturms befindet sich eine Uhr. Im Oktober 2006 konnte die neue Turmspitze aufgesetzt werden und Ende Dezember 2006 die Sanierung der Außenfassade beendet werden. Löcher der Beschießungen waren noch zusehen.
     
SCHLOBACHSHOF
 
In den 1920er Jahren wurde ein Gutshof von der Familie Schlobach angelegt. Er befindet sich inmitten des Auenwaldes an der Grenze zwischen Leipzig und Schkeuditz. Auf dem Gelände stehen unter anderem eine historische Gaststube mit Terrasse, eine Reitschule und ein Bauernhof. In den letzten Jahren wurde der Schlobachshof restauriert. Während des Hochwassers im Januar 2011 wurde der Gutshof überschwemmt, nachdem die Tore des Nahlewehrs geöffnet wurden. Der Schlobachshof ist ein beliebtes Ausflugslokal der Wanderer.

 

KIRCHE ST. HEDWIG
 
Die Hedwigkirche ist eine katholische Kapelle und wurde im Jahr 1954 gebaut. Der Saal bietet Platz für 150 Menschen und ist mit jeder Menge Holz verkleidet. Sie befindet sich an der Pestalozzistraße.
     
FRIEDHOF
 
Im Jahre 1872 wurde in Gundorf ein Friedhof eingeweiht. 1904 konnte eine Kapelle gebaut werden, die 1997 saniert wurde. In der Nähe befindet sich die Gundorfer Dorfkirche. Hier befinden sich auch Grabstätten und ein Gedenkstein für sieben getötete Menschen während des Zweiten Weltkrieges. Sie stammen aus der Sowjetunion und Polen, wurden nach Deutschland deputiert und Zwangsarbeiter.

 

LUDWIG-HUPFELD-AG
 
In den Jahren 1910 bis 1911 baute Ludwig Hupfeld eine Produktionsstätte für seine Klaviere und Musikinstrumente. Auf einer Fläche von 100.000 Quadratmetern beschäftigte er bis zu 2.000 Arbeiter. Es war die erste Fabrik von Klavier-Apparaten in Europa und wurde zum größten Hersteller mechanischer Musikinstrumente weltweit. Im Jahre 1910 eröffnete er das Hupfeld-Haus mit Verkaufsräumen und einem Konzertsaal. Später kam es zur Fusion mit den Gebrüder Zimmermann, nach dem Zweiten Weltkrieg enteignet, 1949 zum VEB und heute wieder eigenständig.
     
 
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