Vermutlich im 7. Jahrhundert wurde Golitz angelegt. Im Jahre 1890 wurde Gohlis zur Stadt Leipzig eingemeindet. Der Ortsteil Gohlis ist umgrenzt von der Nördlichen Rietzscke im Norden, der Kleistraße, Geibelstraße, Kanalstraße und Ehrensteinstraße im Osten, der Primavesistraße und Parthe (Pleißemühlgraben) im Süden und dem Heuweg, Fritz-Reuter-Straße und Olbrichtstraße im Westen. Die umliegenden Ortsteile sind Möckern, Wiederitzsch, Eutritzsch, Zentrum-Nord und Zentrum-Nordwest. 1992 wurde der Stadtteil Gohlis in die Ortsteile Gohlis-Nord, Gohlis-Mitte und Gohlis-Süd aufgeteilt. Auf dieser Seite gehören sie alle zusammen.
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ARCHITEKTUR Der Stadtteil Gohlis bietet eine Vielzahl an historischen Gebäuden. Südlich am Rosental (Auenwald) befinden sich klassische bis prächtige Villen, über die Mitte Gründerzeitblöcke bis in den Norden mit Bauten der 1950er und 1960er Jahre. | |
AUENWALD Der Leipziger Auenwald, auch Stadtwald genannt, wurde erstmals im Jahre 1367 mit dem Kauf der Burgaue erwähnt. Die Fläche des Waldes beträgt 1700 Hektar und zählt somit zu den größten Auenwälder Mitteleuropas. Mit über 600 Jahren, ist eine Eiche, gleichzeitig die dickste Eiche, im Rosental der älteste Baum im Leipziger Auenwald. Der nördlichen Auenwald befindet sich zwischen Lützschena und dem Rosental. |
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GOHLISER SCHLÖSSCHEN In den Jahren 1755 bis 1756 wurde vermutlich nach Plänen vom Leipziger Baumeister Friedrich Seltendorff ein Sommerpalais für den Leipziger Ratsherr und Ratsbaumeister "Johann Caspar Richter" gebaut. Das Schlösschen ist eine 40 Meter breite Dreiflügelanlage mit einem 56 Meter hohen Turm. Seitlich schließen sich im Garten zwei 50 Meter lange Anbauten an, in deren Mitte ein Zierbrunnen steht. 1793 ging das Gebäude der Stadt Leipzig über, 1813 Nutzung durch das Militär und 1906 wieder bei der Stadt. 1990-1998 wurde das Schloss saniert. | |
PLEIßEMÜHLGRABEN Der Pleißemühlgraben wurde um 930 nach Christi angelegt, ganze 235 Jahre vor der Stadtgründung. Er entspringt westlich am Connewitzer Wehr und endete im Jahre 1287 und mündet im nördlichen Auenwald in die Weiße Elster. Sie wurde zum Antrieb von Mühlen angelegt. Ab 1860 erhielt der Mühlgraben steinerne Ufermauern und wurde auf Grund von Gestank in den 1950er Jahren teilweise verrohrt und trockengelegt. Kommend vom Naundörfchen fließt er durch den Zoo und das Rosental, hatte einen Abzweig zur Gohliser Mühle. |
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FRIEDENSKIRCHE Die Gohliser Kirche wurde in den Jahren 1871 bis 1873 nach Entwürfen vom Architekten Hugo Altendorff gebaut. Am 31. Oktober 1873 wurde die Friedenskirche eingeweiht, welche zu Ostern 1902 ihren Namen erhielt. Im Zweiten Weltkrieg wurden Teile der Kirche stark beschädigt, danach begann der Wiederaufbau. Im Juni 1990 fand die Grundsteinlegung für ein neues Gemeindehaus statt. 1990-1999 gab es mehrere Bauschäden, sogar der Turm galt als einsturzgefährdet. Seit 2000 wird die Kirche stückweise saniert. | |
KLEINGÄRTEN " AM ROSENTAL" Über eine Brücke über den Pleißemühlgraben, auch als Parthe bekannt, erhält man Zugang zur Kleingartenanlage "Am Rosental". |
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SCHILLERHAUS Im Jahre 1717 wurde ein eingeschossiges Gebäude mit Lehmverputz gebaut. Es gehörte zu einem Dreiseitenhof. Es hatte einen Wohnteil, einen Flur mit offener Küche und einen Stall. In der zweiten hälfte des 18. Jahrhunderts wurde das Gebäude aufgestockt, der Stall umgebaut und für Sommergäste umgestaltet. Vom 07. Mai bis 11. September 1785 lebte hier Friedrich Schiller und schrieb unter anderem die erste Fassung von "Ode an die Freude". 1995 musste das Gebäude wegen Einsturz geschlossen werden, wurde 1998 aber wiedereröffnet. | |
GEORG-SCHUMANN-STRASSE Seit 1945 trägt eine Straße, welche nach Halle führt, den Namen von Georg Schumann, ein deutscher Kommunist und Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus. Diese Straße beginnt am Chausseehaus und endet in Lützschena. Auf beiden Seiten der Straße stehen teils sanierte und teils unsanierte Gründerzeithäuser. Im Jahr 2000 wurde ein Teilstück in Gohlis ausgebaut, die Straßenbahn erhielt einen eigenen Bahnkörper, Läden eröffneten und laden zum flanieren ein. Der Straßenzug soll bis 2016 vier Stadtplätze erhalten und stückweise in Zukunft ausgebaut werden. |
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VERSÖHNUNGSKIRCHE In den Jahren 1930 bis 1932 entstand nach Entwürfen vom Architekten Hans Heinrich Grotjahn eine neue Kirche, welche 1920 ihren Namen, die Versöhnungskirche, erhielt. Am 06. Mai 1932 wurde die Kirche zusammen mit den Glocken, der Orgel und dem 43 Meter hohen Kirchturm eingeweiht. Im Zweiten Weltkrieg wurde die Versöhnungskirche stark beschädigt. 1993 begann eine umfangreiche Sanierung des Gebäudes. 2008 konnten bei der Restauration die Originalfarben aus der ersten Bauzeit freigelegt werden. | |
KLEINGÄRTEN In Gohlis finden sich eine Reihe von Kleingärten... . |
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SCHOKOLADENPALAIS Im Jahre 1873 wurde die Kakao- und Schokoladenfabrik "Wilhelm Felsche" in Gohlis in Betrieb genommen. Bereits am 13. August 1821 hatte Felsche im Fürstenhaus in Leipzig eine "Conditorey-Waren-Handlung" eröffnet. Im September 1845 erwarb er ein Gebäude, ließ es abreißen, und erbaute das "Kaffeehaus Felsche". Im Mai 1847 erfolgte eine Veranda zum Augustusplatz hin. Die Köstlichkeiten wurden meistens in Leipzig verkauft und erhielten so eine große Nachfrage. Zur DDR-Zeit wurde es zur "VEB Goldeck" und bis 1989 nutzte es die ORSTA-Hydraulik. | |
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GOHLISER MÜHLE Erstmals wurde sie im Jahre 1390 erwähnt, damals noch Bannmühle genannt. An der Wassermühle floss die Pleiße in einem Bogen vorbei, sie verschwand zwischen 1905 und 1913 aus dem Stadtbild. Der erste Betreiber der Gohliser Mühle war allerdings eine Frau, bis sie zwei Jahre später verstarb. Seit 1857 war August Bleichert, Vater von Adolf Bleichert, Drahtseilbahnfabrikant, der Betreiber. Der Mühlenbetrieb wurde am 30. Juni 1908 eingestellt. Im Oktober 2006 brannte die Mühle teilweise ab. Seit 2010 wird die Gohliser Mühle wieder aufgebaut. | |
FRIEDHOF GOHLIS Zwischen Gohliser, Möckernscher und Breitenfelder Straße befand sich erst der Friedhof, doch da die Einwohnerzahl in Gohlis immer weiter stieg, wurde im Jahre 1868 ein neuer Friedhof am Viertelsweg eröffnet. Die Friedhofskappelle wurde im Stil des Neoklazzismus erbaut, welche 1991 und 1993 saniert wurde. Auf dem Gohliser Friedhof finden sich heute über 11.000 Grabsteine. |
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GEDÄCHTNISKIRCHE ST. GEORG Im Jahre 1923 wurde die Gedächtniskirche St. Georg, nach Entwürfen vom Leipziger Architekten Clemens Lohmer, jedoch kleiner, als sie 1909 geplant wurde, gebaut. Herausgegangen ist die Akademiker-Gedächtniskirche durch die Industrialisierung in Gohlis, als sich viele Katholiken ansiedelten. Bei Bombenangriffen im Dezember 1943 und Juli 1944 wurde die Kirche beschädigt, wurde sie danach jedoch wieder aufgebaut. 1967 bis 1983 wurde die St. Georg umgebaut. Die Kirche befindet sich irgendwo in Gohlis... . | |
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