Wiederitzsch entstand durch die Fusion der Gemeinden Klein- und Großwiederitzsch am 01. Januar 1904, bis zur Einmeidung zur Stadt Leipzig am 01. Januar 1999. Der Ortsteil Wiederitzsch ist umgrenzt von der Bundesstraße 184 im Norden, der Alten Dübener Landstraße im Osten, südlich der Buchenwaldstraße und der nördlichen Rietzschke im Süden, der Ortsteilgrenze von Lindenthal und Delitzscher Landstraße im Westen. Die umliegenden Ortsteile sind Seehausen, Mockau, Eutritzsch, Gohlis, Möckern und Lindenthal und die Gemeinde Rackwitz.

ARCHITEKTUR
 
In Wiederitzsch gibt es leider nicht mehr viele Gründerzeithäuser, dafür aber vermehrt moderne Einfamilienhäuser.
 
NÖRDLICHE RIETZSCHKE
 
Die nördliche Rietzschke entspringt in Lindenthal und Seehausen und vereint sich in Wiederitzsch, von dort fließt der Bach weiter nach Gohlis und Eutritzsch und mündet an der Gottschallstraße in die Kanalisation. Bis ins Jahre 1885 war die Rietzschke ein Flusslauf. Damals, um 1000, floss die Rietzschke im Flussbett des Pleißemühlgrabens, heute Parthe, am Auenwald und mündete in die Weiße Elster und vor der Mündung in die Kanalisation in den Gohliser Mühlgraben. Im Leipziger Osten fließt neben der nördlichen die östliche Rietschke.

 
KIRCHE WIEDERITZSCH
 
Im 12. Jahrhundert wurde die Kirche Wiederitzsch, im Ortsteil Großwiederitzsch, als Chorturmkirche im romanischen Stile gebaut. Die Heinrichsglocke stammt aus dem Jahre 1300. Der Innenraum hat ein Sterngewölbe mit Wandmalereien, Stebepfeiler und Spitzbogenfenster. Dazu kommen drei Terrakotta-Reliefs aus dem späten Mittelalter. 1896 erfolgte der Bau eines Pfarrhauses. Anfang des
20. Jahrhunderts wurde eine Orgel mit 2 Manualen und 12 Registern dank einer Spende eingeweiht. Im Jahr 1995 wurde die historische Orgel restauriert.
 
BAHNHOF MESSE
 
Mitte der 1990er Jahre wurde der Bahnhof "Leipzig, Neue Messe" eingeweiht. Hier halten die S-Bahn, Regionalbahn- und -express sowie der Fernverkehr. Der Bahnhof ist sechsgleisig ausgebaut, wovon aber nur vier Gleise den Bahnsteig bedienen. Sie sind teilweise überdacht und über Treppen und Aufzüge erreichbar. Der neue Haltepunkt befindet sich direkt auf einer Brücke. Unter ihr verläuft die Seehausener Allee und eine Straßenbahntrasse mit Haltestelle entlang. Seit Dezember 2013 bedient ihn die S-Bahn Mitteldeutschland.

 

RATHAUS WIEDERITZSCH
 
In der Delitzscher Straße befindet sich das Rathaus Wiederitzsch.
Hier tagt auch der Gemeinderat.
     
FRIEDHOF
 
Am 02. August 1908 wurde der neue Friedhof an der Delitzscher Landstraße eingeweiht. Dazu entstand nach Plänen des Architekten Fritz Drechsler eine Kapelle im Jugendstil und eine Leichenhalle. Schon vorher gab es einen Friedhof, der wurde jedoch mit dem Zusammenschluss beider Gemeinden zu klein, bis 1907 mit dem Bau eines neuen Friedhofs begonnen wurde. Nach 1908 wurde das Areal vergrößert und hat jetzt eine Fläche von einem Hektar und über 900 Gräbern.

 

GABRIELSKIRCHE
 
Im Jahr 1970 wurde die Gabrielskirche, im Ortsteil Kleinwiederitzsch, eingeweiht. Sie entstand nach Entwürfen des Architekten Weeg und dem Bildhauer Friedrich Press. Hier wurden Materialien wie Beton, Stahl und Glas verwendet. Bereits 1942 fand ein Religionsunterricht in der Wohnung des Seelsorgers und Gottesdienste im Klinikum St. Georg statt. Auf dem heutigen Gelände wurde 1945 eine Baracke aufgestellt, welches als Gemeindezentrum diente. Erst nach über zwei Jahrzehnten konnte ein richtiges Kirchengebäude eröffnet werden.
     
MAXIMILIANALLEE
 
Die Maximilianallee liegt zwischen Seehausen und der Berliner Brücke und stellt eine Verbindung zur Neuen Messe und der Autobahn A 14 her. Sie ist eine vierspurige Straße und verläuft durch Wohn- und Gewerbegebiete. Auch kreuzt sich mit der Essener Straße den im baubefindlichen Mittleren Ring.

 

GEDENKSTÄTTE SOWJETISCHE ZWANGSARBEITER
 
Auf dem Friedhof Wiederitzsch befindet sich eine Gedenkstätte mit Grab und Gedenkstein, welche an sieben unbekannte, sowjetische Zwangsarbeiter erinnert. Sie wurden während des Zweiten Weltkrieges nach Deutschland verschleppt und wurden Opfer von Zwangsarbeit.
     
EISENBAHN-VIADUKT
 
In den Jahren 1903 bis 1906 wurde eine 307 Meter lange und 20 bogenreiche Eisenbahnbrücke gebaut. Das viergleisige Bauwerk überquert die Delitzscher Straße. Hier besteht Anschluss zu einem Güterbahnhof und dem Bahnhof Wiederitzsch auf der westlichen Seite und zum Bahnhof Messe auf östlicher Seite.

 

BUNDESWEHRKRANKENHAUS
 
Zwischen 1991 und März 2007 gab es in der Bahnhofstraße ein Bundeswehrkrankhaus der Bundesrepublik Deutschland. Es war eins von 17 Krankenhäusern, aber auch eins von 12 Standorten, die geschlossen wurden. Hier gab es eine stationäre und ambulante Behandlung für Soldaten, aber auch für zivile Patienten. Zusammen mit der ehemaligen Amberger Bundeswehrklinik soll hier eine Fachklinik entstehen.
     
 
zurück zu Stadt & Bürger