Erstmals im Jahre 1004 wurde Vuarim erwähnt. Am 01. Januar 1822 wurde Wahren zur Stadt Leipzig eingemeindet. Der Ortsteil Wahren ist umgrenzt vom Goldammerweg im Norden, der Leipzig-Leutzsch-Bahnlinie im Osten, dem Auenwald im Süden und Druckereistraße im Westen. Die umliegenden Ortsteile sind Lindenthal, Möckern, Leutzsch, Böhlitz-Ehrenberg und Lützschena-Stahmeln.

ARCHITEKTUR
 
Der Stadtteil Wahren bietet eine Vielzahl an Gründerzeitgebäuden, besonders historischen Bauernhäusern entlang der Rittergutsstraße.
 
AUENWALD
 
Der Leipziger Auenwald, auch Stadtwald genannt, wurde erstmals im Jahre 1367 mit dem Kauf der Burgaue erwähnt. Die Fläche des Waldes beträgt 1700 Hektar und zählt somit zu den größten Auenwälder Mitteleuropas. Mit über 600 Jahren, ist eine Eiche, gleichzeitig die dickste Eiche, im Rosental der älteste Baum im Leipziger Auenwald. Der nördliche Auenwald befindet sich zwischen Schkeuditz und Lindenau. In den letzten Jahren wurden Teile des Auenwaldes abgeholzt. Auch entlang von Flüssen wie Luppe und Nahle im Januar 2011.

 
GNADENKIRCHE
 
Um 1100 entstand ein Adelssitz, welche eine Pfarrkirche besaß. Vermutlich aus Holz, denn sie wurde vor 1200 durch einen Steinbau ersetzt. Ende des 15. Jahrhunderts wurde die Gnadenkirche, welche 1935 ihren Namen erhielt, umgebaut. Sie erhielt einen auffälligen Turm und neue Fenster. Seit 1668 existiert eine Leichenhalle. 1901 bis 1903 finden weitere Umbauarbeiten statt, welche vom Architekten Fritz Drechsler im Jugendstil ausgeführt wurden.
 
WEISSE ELSTER
 
Die Weiße Elster stammt aus Tschechien im Elstergebirge südöstlich von Áš (Asch), in der Nähe des Dorfes Výhledi und mündet in Schkopau bei Halle in die Saale. Unterwegs nimmt die Weiße Elster rund 40 Bäche und Nebenflüsse auf. Kommend aus Zeitz fließt die Elster durch das südliche Leipzig, dem ehemaligen Industrieviertel Plagwitz, am Schrebergarten vorbei zum nördlichen Auenwald und weiter durch Möckern, Wahren und am Auensee. Die Weiße Elster wurde im südlichen und nördlichen Abschnitt (mit Mündung der Luppe) begradigt.

 
RATHAUS WAHREN
 
Das Rathaus Wahren wurde in den Jahren 1905 bis 1907 nach Entwürfen vom Architekten Richard Lucht gebaut und konnte am 30. Dezember 1907 eingeweiht werden. Heute ist hier die Abteilung Schule vom Amt für Jugend, Familie und Bildung der Stadt Leipzig zuhause.
 
KLEINGÄRTEN
 
In Wahren befinden sich viele Kleingartenanlagen, so Wahren 1901, Hoffnung Nord, Zur kleinen Birke, Am Hopfberg und Alte Mühle.
 
DOMINIKANERKLOSTER ST. ALBERT
 
Im Januar 1931 kauft das Dominikanerkloster St. Albert ein Grundstück an der Halleschen Straße, heute Georg-Schumann-Straße. Der Orden wurde 1929 in Leipzig gegründet und hatte die Absicht, die Seelsorge der 1924 gegründeten Ortsgruppe der Katholiken zu übernehmen. Am 16. November 1952 konnte durch Bischof Heinrich Wienken die Kirche St. Albert eingeweiht werden. 1968 bis 1969 wurde ein Lehrgebäude für Ordensinteressierte gebaut, da man mit dem Bau der Mauer nicht mehr nach Warburg konnte. Am 18.04.1998 wurde ein Kloster eröffnet.
 
AUENSEE
 
Der Auensee entstand im Jahre 1913, als eine Kiesgrube mit Wasser geflutet wurde. Danach erhielt sie ihren heutigen Namen. Der 12 Hektar große See ist bis zu 8 Meter tief, wobei die Sichttiefe bei unter einem Meter liegt. Das Nord- und Ostufer am Auensee ist flach, während die anderen Ufer steil sind. Hier stehen verschiedene Gewächse, Sumpf- und Wasserpflanzen. Er beherbergt Fische wie Karpfen und Hechte. Am Auensee dreht seit 1951 die Parkeisenbahn ihre Runden. Bis 1932 existierte ein Freizeitpark und bis heute das Haus Auensee.

 
HAUS AUENSEE
 
In den Jahren 1911 bis 1914 wurde das Hauptrestaurant des Luna-Parks am Auensee gebaut, welches 1936 seinen heutigen Namen erhielt. Mit der Zwangsversteigerung des Luna-Parks am 13. Januar 1932 blieb nur ein Restaurant übrig. 1949 eröffnete hier eine HO-Gaststätte. 1981 bis 1985 wurde das Gebäude umgebaut. Im November 1998 eröffnete eine Diskothek unter dem Namen "Luna-Park". Es gab finanzielle Probleme, seitdem wird das Haus Auensee für Konzerte genutzt. 2009 wurde der Biergarten wiedereröffnet.
     
LUPPE
 
In den Jahren 1936 bis 1938 entstand die Luppe, ein Nebenfluss der Weißen Elster, zwischen dem Elsterbecken und Schkeuditz. Das Flussbett entstand zur Zeit, als Teile der Elster begradigt wurden. Die Luppe dient dem Hochwasserschutz und schlängelt sich durch den nördlichen Auenwald. Bei Hochwasser überschwemmt sie ihr eigenes Flussbett und kann schnell zu einem großen Fluss mit starker Strömung werden. So zuletzt im Januar 2011. Seitdem wurden entlang der Deiche zur Sicherung Bäume und Sträucher gerodet.
 
PARKEISENBAHN
 
Am 05. August 1951 wurde die Leipziger Pioniereisenbahn in den Betrieb genommen. Auf einer Strecke von 1,9 Kilometern und einer Spurweite von 381 mm umfährt sie den Auensee. Die heutige Parkeisenbahn, welche ihren Namen seit 1990 trägt, hat einen großen Bahnhof und zwei weitere Stationen. Eine Dampflok aus dem Jahre 1925 - eingesetzt bei Ausstellungen, im Zweiten Weltkrieg in einen Stollen bei Kamenz abgestellt -, eine Akkulok von 1958, acht Personenwagen und ein Güterwagen von 1988 sowie zwei Loren gehören zum heutigen Bestand.
 
FRIEDHOF WAHREN
 
Im Jahre 1881 entstand der Friedhof Wahren an der Georg-Schumann-Straße. Ab 1906 wurde er stückweise erweitert und ist heute 1,4 Hektar groß. 1914 folgte der Bau der Friedhofskapelle und wurde Ende der 1990er Jahre saniert. Außerdem wurde im Jahre 1914 ein Kriegsdenkmal an die Opfer im Ersten Weltkrieg aufgestellt.
 
GEORG-SCHUMANN-STRASSE
 
Seit 1945 trägt eine Straße, welche nach Halle führt, den Namen von Georg Schumann, ein deutscher Kommunist und Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus. Diese Straße beginnt am Chausseehaus und endet in Lützschena. Dieses Teilstück in Wahren sieht wenig einladend aus. Teils saniert, teils unsanierte Gründerzeithäuser. Nach der Fertigstellung der neuen B6 soll auch dieses Straßenstück ausgebaut werden. Dabei erhält die Straßenbahn einen eigenen Bahnkörper und moderne Haltestellen.
     
 
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