Im Jahre 600 wurde Lusitz angelegt, ab 1870 begann eine Bebauung in der heutigen Südvorstadt, welche erst 1992 ein Ortsteil der Stadt Leipzig wurde. Der Ortsteil Südvorstadt ist umgrenzt von der Mahlmannstraße im Norden, der Leipzig-Bayerischer-Bahnhof-Bahnlinie im Osten, der Richard-Lehmann-Straße im Süden und der Bundesstraße 2, Schleußiger Weg und Elsterflutbett im Westen.

ARCHITEKTUR
 
Entlang der nördlichen Karl-Liebknecht-Straße gibt es eine Reihe von schönen Gründerzeithäusern, sie aber auch jene, welche sich in den Seitenstraßen, wie der August-Bebel-Straße, Kurt-Eisner-Straße und Kochstraße befinden, wurden in den letzten Jahren saniert. Neben Blockbebauung finden sich in der Südvorstadt auch Villen und prächtige Bürgerhäuser wieder. Abgerundet wird dieser Stadtteil durch zwei große Straßen, welche in Mittellage eine Baumreihe führen. Bald werden sich auch wieder welche am Wasser befinden.
 
ELSTERFLUTBETT
 
Das Elsterflutbett wurde zum Hochwasserschutz auf einer Länge von 3,6 Kilometern angelegt. Es zweigt östlich vom Teilungswehr Großzschocher ab, fließt durch den südlichen Auenwald, unterm Schleußiger Weg hindurch und vorbei an der Rennbahn Scheibenholz zum Palmengartenwehr und mündet dort ins Elsterbecken. Das Elsterflutbett entlastet die westlich fließende Weiße Elster und dient besonders für Wassersportler als Trainingsstrecke, aber auch als Zubringer ins Leipziger Neuseenland.

 
RENNBAHN SCHEIBENHOLZ
 
Im September 1863 fand zwischen Schönau und Lindenau das erste Pferderennen statt. Doch der Standort war weit vom Zentrum entfernt und man suchte einen neuen Platz. Am 14. und 15. September 1867 fand auf Schimmels Wiese im Scheibenholz das erste Pferderennen am neuen Standort statt. 1907 wurde eine neue, hölzerne Tribüne mit zwei Türmen eingeweiht. 1944 wurde die Rennbahn samt Gebäude stark beschädigt, doch schon im August 1945 fand der erste deutsche Nachkriegsrenntag statt.
 
KLEINGÄRTEN "SÜDVORSTADT"
 
Im Jahre 1874 wurde zwischen Rennbahn Scheibenholz und Schleußiger Weg die Kleingartenanlage "Südvorstadt" angelegt. Sie ist die zweitälteste Anlage nach den Schrebergärten in Leipzig. Dr. William Smitt beantragte am 27. Februar 1874 eine Gemeinschaft nach Vorbild von den Kleingärten "De. Schreber" und sie wurde genehmigt. Der Lehrer Karl Gesell organisierte und leitete die Freizeitbeschäftigungen der Kinder mit der Natur. Zwischen 1784 und 1890 hatte auch der Sozialdemokrat "Wilhelm Liebknecht" eine Parzelle gepachtet.
 
KARL-LIEBKNECHT-STRASSE
 
Die Karl-Liebknecht-Straße befindet sich zwischen Riemannstraße und Selneckerstraße/Bornaische Straße und verläuft durch die Südvorstadt und Connewitz. Bis zur Richard-Lehmann-Straße befindet sich fast in jedem Haus ein Café, Bar, Restaurant oder Kneipe. Besonders an warmen Tagen sind die Gehwege entlang der Karl-Liebknecht-Straße ausreichend gefüllt. So befindet sich unter anderem in der Nähe zum Südplatz das ORANGE, Acapulco und Lottenstein und weiter unten das pata negra, Puschkin und Olympia.
 
PLEISSEFLUTBETT
 
Südwestlich von Zwickau in Lichtentanne im Albodsbrunnen entspringt die Pleiße und floss mit 115 Kilometern Länge. Durch den Braunkohleabbau im Leipziger Süden wurde die Pleiße begradigt und auf 90 Kilometer eingekürzt. Kommend von Markkleeberg fließt sie weiter durch den südlichen Auenwald von Leipzig, kreuzt den Floßgraben, unterquert den Probsteisteg und mündet am Connewitzer Wehr in das Pleißeflutbett und später in das Elsterflutbett. Die Pleiße zweigte westlich und östlich ab, das Pleißeflutbett ist nur ein Verbindungsstück zur Elster.
 
KIRCHE SÜDVORSTADT
 
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FOCKEBERG
 
Auf den ehemaligen Bauernwiesen begann im Oktober 1947 die Aufschüttung von Schutt des Zweiten Weltkrieges, vor allem aus der Südvorstadt. Bis 1956 war die Deponie noch in Betrieb. Anfang der 1980er Jahre begann die Gestaltung mit Begrünung, Wegen und Sitzmöglichkeiten auf den Bauernwiesen. Auch Skulpturen aus Holz wurden aufgestellt. 1994 entstand an der Hardenberg-straße, dem Eingang zum 153 Meter hohen  Fockeberg, eine Pergola mit Skulpturen. Der Name "Fockeberg" entstand aus der angrenzenden Fockestraße.
 
SOZIOKULTURELLES ZENTRUM naTo
 
Im Jahre 1949 wurde am Südplatz ein Holzpavillon errichtet, welcher am 17. Juni 1953 zum Brandopfer wurde. Er diente der DDR-Parteiorganisation "Nationale Front" als Versammlungsort. Danach wurde ein neues Gebäude errichtet. 1982 entwickelte sich das Haus zu einem Treffpunkt jugendlicher Alternativkultur. Dadurch entstand auch der Name "naTo". Im April 1994 hatte hier RAMMSTEIN seinen ersten LIVE-Auftritt. Das Kulturhaus bietet verschiedene Veranstaltungen aus Musik, Theater und Literatur an.
     
PLEISSEMÜHLGRABEN
 
Der Pleißemühlgraben wurde um 930 nach Christi angelegt, ganze 235 Jahre vor der Stadtgründung. Er entspringt westlich am Connewitzer Wehr und endete im Jahre 1287 und mündet im nördlichen Auenwald in die Weiße Elster. Sie wurde zum Antrieb von Mühlen angelegt. Ab 1860 erhielt der Mühlgraben steinerne Ufermauern und wurde auf Grund von Gestank in den 1950er Jahren teilweise verrohrt und trockengelegt. In der Südvorstadt fließt der Pleißemühlgraben entlang der Wundtstraße ins Leipziger Musikviertel.

 
SÜDPLATZ
 
In den Jahren 1881 bis 1933 hieß ein kurzes Straßenstück zwischen Körnerstraße und Schenkendorfstraße "Südplatz". Heute heißt nur der dreieckige Platz zwischen Kochstraße (bis 1933 Südplatz), Schenkendorfstraße und Karl-Liebknecht-Straße so. Auf diesem Platz befindet sich neben einer Wiese, eine Litfaßsäule und ein ehemaliges Toilettenhäuschen, welches 2010 zu einem Imbiss umgebaut wurde. Die gegenüberliegende Haltestelle der Straßenbahn wurde "Südplatz" genannt.
     
AUENWALD
 
Der Leipziger Auenwald, auch Stadtwald genannt, wurde erstmals im Jahre 1367 mit dem Kauf der Burgaue erwähnt. Die Fläche des Waldes beträgt 1700 Hektar und zählt somit zu den größten Auenwälder Mitteleuropas. Mit über 600 Jahren, ist eine Eiche, gleichzeitig die dickste Eiche, im Rosental der älteste Baum im Leipziger Auenwald. Der südliche Auenwald befindet sich zwischen Lindenau und dem Gut Lauer, durchstreift von Flüssen. Durch den Braunkohleabbau im Süden der Stadt wurden nicht nur Teile des Auenwaldes, sondern auch Dörfer zerstört.

 
MEDIA CITY LEIPZIG
 
Im Jahr 2000 eröffnete auf dem ehemaligen Gelände das Schlachthofs die "media city leipzig". Ein Medienzentrum für alle Produktionen aus Fernsehen, Hörfunk, Web und Print. Das Areal befindet sich zwischen Kurt-Eisner-Straße und Richard-Lehmann-Straße und beinhaltet Bürogebäude, Studios, Werkstätten und Lager-räume. Hier hat der "Mitteldeutsche Rundfunk" seinen Hauptsitz und es werden Sendungen wie "In aller Freundschaft", "MDR aktuell" und "Riverboat" gedreht.
     
BOOTSHAUS "LEIPZIGER ECK"
 
Am "Leipziger Eck" - dem Zusammenschluss von Pleiße- und Elsterflutbett - entstand ein Bootshaus. Sowohl auf der Seite des Esterflutbetts, als auch am Pleißeflutbett, gibt es Möglichkeiten, ins Boot einzusteigen und die Leipziger Gewässer zu erkunden. Auch docken hier die bisher einzigen Solarboote, angetrieben von der Sonne, an. Ab April 2011 wird das Leipziger Eck eines der ersten Anlaufpunkte für den Gewässertourismus über die Pleiße ins Leipziger Neuseenland sein. Das Bootshaus befindet sich direkt am Schleußiger Weg.

 
 
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