Das "Königliche Palais" wurde errichtet, damit die sächsische Königsfamilie ein ständig verfügbares Quartier hat, wenn sie in Leipzig verweilt. So wurden im Jahre 1858 die Planungen dafür aufgenommen. In den Fokus rückte das Grundstück des Kleinen Kollegs der Universität Leipzig. Dafür wurde ein Teil des Gebäudes abgebrochen und nach Plänen des Leipziger Architekten Albert Geutebrück im Stile des Spätklassizismus neu errichtet. Die Eröffnung war am 01. Oktober 1861. Zuvor residierten sie im Königshaus am Markt. Es gab getrennte Räume für Königin und König sowie für Bedienste. Im Jahre 1895 kam der Leipziger Architekt Arwed Roßbach zum Zuge und modernisierte das Anwesen. Im Hof wurde ein neues Treppenhaus angebaut und im ersten Stockwerk ein großer Speisesaal mit Speisenaufzug eingerichtet. Neben der Beleuchtung vieler Räume, wurde auch ein Personenfahrstuhl eingebaut. Als der sächsische König – Friedrich August III. – am 13. November 1918 abdankte, war er der letzte König im Königreich Sachsen. Die Universität Leipzig erhielt das Palais am 01. April 1919 in eigener Verwaltung. Sie ließ es errichten und vermietete es an das Königshaus. Das Grundstück wurde vermutlich nicht durch Zufall ausgewählt, denn der König war oberster Rektor. Man versuchte, dass ehemalige Palais ist ein Messehaus umzuwandeln. 1919 wurde ein Mietvertrag mit der Bank für Keramische Industrie Dresden abgeschlossen, die das Haus als erstes "Leipziger Branchenmessehaus" nutzte. Die Ausstellung von Porzellan und Feinkeramik wurde am 06. März 1921 zur Leipziger Frühjahrsmesse eröffnet. Genannt wurde es dann "Porzellan-Palais Leipzig". Wenige Jahre später zog sie in die Mädlerpassage und das Palais wurde Geschäftshaus mit eingebauten großen Schaufenster an der Goethestraße. 1939 nutzte folgend die Handelshochschule Räumlichkeiten. Als im Jahre (1944 oder) 1946 die Universität Leipzig nach dem Zweiten Weltkrieg wiedereröffnet wurde, fand das Rektorat hier sein neues Domizil – bis 1972, als der neue Campus am Karl-Marx-Platz (heute Augustusplatz) fertig gestellt wurde. Bereits 1978 gab es Pläne zur Rekonstruktion des ehemaligen Königshauses, die dann in den 1990er Jahren realisiert wurden. 1997 zog das Rektorat der Universität Leipzig wieder ein. Daneben sind auch das Dezernat für Öffentlichkeitsarbeit und die Studien-ausstellung der Kustodie untergebracht.

Das Rektoratgebäude befindet sich in der Ritterstraße Ecke Goethestraße, direkt am Schwanenteichpark.

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