Am 12. April 1945 ließ die Gestapo (Geheime Staatspolizei) 52 Häftlinge des Polizeigefängnisses Leipzig nach Lindenthal in den Tannenwald bringen. Dort wurden sie am Exerzierplatz durch Genickschuss getötet und in einem Bombentrichter vergraben. Unter den zehn deutschen Häftlingen waren Alfred Kästner und Paul Küstner, zwei aktive NS-Widerstandskämpfer. Daneben
24 sowjetische, sieben polnische, sechs tschechische, zwei französische und ein amerikanischer Häftling. Zwei der Toten sind unbekannter Herkunft. Bei der Öffnung des Grabs wurde ein 53. Leichnam entdeckt, bei dem es sich vermutlich um einen Zwangsarbeiter handelt. Seit 1954 erinnert am Bombentrichter eine Gedenkstätte mit drei Stelen, die die Namen der Opfer tragen. In zwei Gemeinschaftsgrabstätten ruhen 42 ausländische Opfer. Einen Tag nach dem 70. Jahrestag, am 13. April 2015, wurde an dieses Massaker im Tannenwald mit Ansprachen und Kranzniederlegungen gedacht.

       

       

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