Zum 71. Jahrestag der
Befreiung der Stadt Leipzig am 18. April 1945 und die folgenden Tage
wurde einen Tag zuvor, am
17. April 2016, am sogenannten Capa-Haus erinnert. An jenem Tag ist
auf dem Balkon der Jahnallee 61 ein amerikanischer Soldat von einem
deutschen Heckenschützen getötet worden. Der ungarische
Kriegsfotograf Robert Capa dokumentierte die letzten Kriegstage in
Leipzig und im Mai 1945 ging im LIFE-Magazine sein Foto mit dem
Titel "Der letzte Tote des Krieges" um die Welt. Zu sehen war der
damals 21-jährige Raymond J. Bowman. Das Capa-Haus verfiel und wurde
2014 bis 2016 saniert, dessen Eigentümer an diesem Tag eine
Gedenktafel zum 18. April 1945 eingeweiht hat. Doch diese Tafel
steht für alle Kriege dieser Welt. Bowmans damaliger Kamerad, Lehman
Riggs, war erneut nach Leipzig angereist und weihte die Gedenktafel
mit einem ehemaligen deutschen Soldaten der Wehrmacht ein. Beide
können die Sprache des anderen nicht, doch verstehen sie sich an
ihren Gesten und Erinnerungen.
Im Capa-Haus, direkt im Café Eigler,
haben die Bürgerinitiative Capa-Haus, die sich um den Erhalt und die
Geschichte intensiv eingesetzt hat, und das Stadtgeschichtliche
Museum Leipzig das Capa-Museum eingerichtet und am 18. April 2016
mit Lehman Riggs für Besucher eröffnet. Hier kann sich nun über die
Geschichte des Capa-Hauses informiert werden.
Nachdem bereits 2015 die Capastraße
eingeweiht wurde, folgte 2016 die Bowmanstraße. Diese verläuft am
Palmengarten entlang, der ehemaligen Lützner Straße zwischen
Jahnallee und Zschocherschen Straße. Die Straße führt keine
Hausnummern. Am Ende bekam Lehman Riggs noch ein Straßenschild zur
Bowmanstraße geschenkt.
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